Das Membranventil ist praktisch der Allrounder unter den Ventilen, es kann für unzählige Anwendungen in allen Branchen eingesetzt werden. Der große Vorteil liegt unter anderem darin, dass nur zwei Bauteile mit dem Durchflussmedium in Berührung kommen, die Absperrmembrane und der Ventilkörper. Die medienberührte Innengeometrie ist so konstruiert, um Strömungsturbulenzen so gering wie möglich zu halten und es gibt auch nahezu keine Möglichkeiten, wo sich das Produkt absetzen oder ablagern kann. Im Umkehrschluss ist es auch sehr gut zu reinigen.
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Die Funktionsweise eines Membranventils
In den meisten Prozessen werden heute Membranventile in Stegsitzausführung eingesetzt. Dabei dichtet die Membrane das Ventil auf einem Dichtsteg oder auf anderen Geometrien am oberen Ende des Ventilkörpers ab. Durch die relativ kleine Strecke muss die Membrane hierbei nur geringfügig verformt werden. Dies ist zum Beispiel bei sterilen und hochreinen Prozessen von Vorteil, da die Lebensdauer der Abdichtung damit signifikant verbessert wird. Dahingegen dichtet die Membrane bei Membranventilen in Tiefsitzausführung das Ventil auf dem Ventilkörperboden ab. Um das Ventil zu öffnen, wird die Membrane dann aufgerollt. Vorteil dieser Bauart ist, dass damit nahezu der volle Rohrquerschnitt erreicht wird und hiermit auch höchstabrasive Medien mit hohem Feststoffanteil abgesperrt oder geregelt werden können. Deshalb werden Membranventile in Tiefsitzausführung häufig in der Wasseraufbereitung, der Bergwerk- oder Montantechnik sowie der Düngemittel- und Granulatherstellung eingesetzt.
In unseren Animationen zeigen wir auf, wie Membranventile (Stegsitzausführung) bei Gasen, Dämpfen und Flüssigkeiten funktionieren.
Membranventile für hygienische und sterile Prozesse
Man spricht beim Membranventil bzw. beim Membranventil in Stegsitzausführung vom „totraumärmsten“ Ventilprinzip. Durch eine umlaufende Dichtwulst im Ventilkörper entsteht bei GEMÜ Membranventilen eine definierte Dichtkante nach außen. Dies ist ideal bei der Verwendung in Prozessen der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie auch der pharmazeutischen oder der biotechnologischen Industrie. Auch in anderen Prozessen, die hohe Anforderungen an die vollständige Entleerung und Reinigbarkeit haben, können bei geeignetem Medium Edelstahl-Membranventile eingesetzt werden.
Membranventile für aggressive, abrasive oder hochviskose Medien
Konstruktiv können Membranventile sowohl mit Kunststoff- als auch mit Metallkörper gefertigt werden. Dadurch und durch die ebenfalls große Auswahl an Dichtwerkstoffen können neben neutralen auch aggressive, abrasive oder hochviskose Medien sicher gesteuert und geregelt werden. Beispiele für Einsatzgebiete sind die Chemie- und Umwelttechnik, die Industrielle Wasseraufbereitung oder auch die Energietechnik.
Membranventile aus Metall | Membranventile aus Kunststoff |
Membranventile für hochreine und aggressivste Medien
Seit 1988 produziert GEMÜ hochreine Ventil-, Mess- und Regeltechnik. Dabei werden die GEMÜ Kunststoffmembranventile im Reinraumwerk Emmen in der Schweiz gefertigt. Alle mediumsberührten Teile und Gehäuse sind aus hochwertigem Kunststoff (PFA / PTFE / PVDF / PP).
Membranventile aus PFA/PTFE |
Technische Daten aller GEMÜ Membranventile
Antriebsart | Manuell, pneumatisch oder elektromotorisch betätigt |
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Anschlussarten | Armaturenverschraubungen, Clamps, Flansche, Flare, Gewindemuffen, Gewindestutzen, Klebemuffen, Klebestutzen, Schlauchtüllen, Schweißstutzen |
Betriebsdruck | 0 – 10 bar |
Körperwerkstoff | Metall: Edelstahl, Grauguss, Messing, Sphäroguss, Stahlguss; Auskleidungen aus Hart- und Weichgummi Kunststoff: ABS, PFA, PP, PVC, PVDF, Inliner PP-H Outliner PP verstärkt |
Medientemperatur | -20 - 150 °C |
Nennweite | DN 4 – 300 |